Infos für
Eltern
Stillförderung Schweiz

Infopost Dezember 2023

Liebe Leserinnen und Leser

«Stillen muss möglich sein!» – so lautete der Slogan der diesjährigen Weltstillwoche. Das Recht auf bezahlte Stillpausen am Arbeitsplatz muss überall und ohne Ausnahmen gültig und selbstverständlich sein!

Wir freuen uns sehr, dass das Anliegen gehört wurde. Ein Brief an alle Mitglieder des Nationalrats zur Information und Sensibilisierung resultierte im Einreichen einer Motion «Stillen am Arbeitsplatz soll Bundesrecht werden».

Themen in dieser Ausgabe:



 
  
Zur Jahreswende herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit.
Frohe Festtage und alles Gute für das neue Jahr.

Mit freundlichen Grüssen
Christine Brennan, Leiterin Geschäftsstelle

Stillförderung Schweiz
Schwarztorstrasse 87, 3007 Bern
Tel. 031 381 49 66

Möchten Sie die Infopost abonnieren? Schreiben Sie uns ein Mail an contact@stillfoerderung.ch.


«Stillen muss möglich sein!» – Rückblick auf die Weltstillwoche 2023

Das Recht auf bezahlte Stillpausen für Mütter muss in der Arbeitswelt selbstverständlich sein. Dafür setzte sich die diesjährige Kampagne vom 16. bis 23. September ein.

In der Schweiz schützt das Arbeitsgesetz das Stillen bei Erwerbstätigkeit der Mutter im ersten Lebensjahr des Kindes. Nach wie vor lässt der Geltungsbereich des Gesetzes aber zu viele Ausnahmen zu und ist somit nicht auf alle Arbeitnehmerinnen anwendbar. Hier sind Politik und Wirtschaft gefragt: Das Recht auf bezahlte Stillpausen am Arbeitsplatz muss überall gültig und selbstverständlich sein! Weitere Informationen

Mit einer Informationskampagne wurden Nationalrätinnen und Nationalräte, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände für das Thema sensibilisiert. Das direkt an alle Mitglieder des Nationalrats gerichtete Schreiben bewirkte, dass die Zuger Nationalrätin Manuela Weichelt (Grüne) noch in der laufenden Session eine Motion einreichte: «Stillen am Arbeitsplatz soll Bundesrecht werden. Der Bundesrat wird beauftragt, eine Vorlage oder andere geeignete Massnahmen auszuarbeiten und dem Parlament zu unterbreiten, die das Stillen am Arbeitsplatz und während der Arbeitszeit in der ganzen Schweiz ohne Ausnahmen vorsieht.» ganzer Text der Motion und Stellungnahme des Bundesrates

Im Hebammen-Podcast «Herztöne» diskutieren Isabella Meschiari, Juristin, und Nathalie Kaufmann, Hebamme, die drängendsten Probleme und die wichtigsten rechtlichen Grundlagen zum Stillen am Arbeitsplatz.

Auch im Westschweizer Radio RTS wurde das Thema aufgenommen: Isabella Meschiari, Juristin bei Stillförderung Schweiz, erläuterte die Frage, welche Rechte Frauen in Bezug auf das Stillen haben, wenn sie wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. (On en parle, französisch)

Die von Stillförderung Schweiz zur Verfügung gestellten Materialien wurden bei 163 Aktivitäten verwendet. Dabei wurden 3643 Flyer, 995 Plakate, 2714 Hüllen für das Gesundheitsheft und 4860 Dreier-Kleber verteilt. Als Beilage zu Fachzeitschriften wurden zusätzliche 7060 Plakate und 1150 Hüllen an Fachpersonen versendet.

Wir danken allen ganz herzlich, die bei der Informationskampagne mitgeholfen haben, Bevölkerung, Gesellschaft und Politik für das Thema zu sensibilisieren.

Fachtagungen 2023 – Rückblick

Stillerfolg, Stillraten und Stilldauer sind auch abhängig von äusseren Einflüssen wie Selbstwirksamkeit, Geburt, Marketingstrategien, Wiederaufnahme der Arbeit nach der Mutterzeit. An der Fachtagung «Einflüsse auf das Stillen» in Zürich erläuterten die Referentinnen, was den Erfolg oder Misserfolg des Stillens beeinflussen kann. Abgerundet wurde die Weiterbildung mit einer künstlerischen Betrachtung. Im Volkshaus Zürich folgten 153 Personen den Ausführungen. Die zur Verfügung gestellten Dokumente zu den Referaten finden Sie hier.

«Stillen möglich machen» war der Titel der Fachtagung in französischer Sprache in Lausanne. Sie umfasste Vorträge und Diskussionsrunden zu folgenden Themen: Stillen und Arbeiten im Spital, Zungenbändchen, Stillhilfsmittel und unterstützende Techniken, Schlaf und Stillen sowie Praxis-Updates aus dem CHUV. 110 Personen konnten wir in Lausanne begrüssen, weitere 70 nahmen online teil. Die zur Verfügung gestellten Dokumente zu den Referaten finden Sie hier.

In Bellinzona fand die Fachtagung in italienischer Sprache mit folgendem Titel statt: «Sich um das Stillen kümmern». Es wurde angesprochen, wie das Stillen bei Frühgeburten unterstützt werden kann und welche Vorteile es bringt. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Stillen wurden diskutiert. Ein weiteres Thema war, wie elterliche Fähigkeiten das Stillen und die Entwicklung des Kindes beeinflussen können. Zudem wurde das Unterstützungsnetz im Kanton Tessin vorgestellt, welches stillenden Frauen den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtert. 59 Teilnehmende waren vor Ort und weitere 30 folgten der Veranstaltung online. Die zur Verfügung gestellten Dokumente zu den Referaten finden Sie hier.

Die drei Veranstaltungen wurden sehr geschätzt und die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren überwiegend positiv.

Save the date: Fachtagungen 2024

Die Daten für die Fachtagungen im nächsten Jahr sind bereits bekannt:

Motion 23.4273 Kommerzielle Säuglingsnahrung – Umgehung des Werbeverbots

eingereicht von Manuela Weichelt 29.9.2023 (Link zur Parlamentsseite)

«Der Bundesrat wird beauftragt, Art. 41 der Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung, «Werbebeschränkungen für Säuglingsanfangsnahrungen», auf Folgenahrungen auszudehnen.
Das Fachmagazin Lancet (https://www.thelancet.com/series/breastfeeding-2023) beschreibt das Marketing für Säuglingsnahrung und den Einfluss auf Familien, Gesundheitspersonal, Wissenschaft und politische Prozesse. Der Bericht zeigt, wie der Verkauf von Säuglingsnahrung durch Marketingstrategien vorangetrieben wird und die Produkte als Lösungen für die allgemeinen Gesundheits- und Entwicklungsprobleme von Säuglingen dargestellt werden.
Digitale Plattformen erweitern die Reichweite und den Einfluss des Marketings beträchtlich, während sie den Internationalen Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten umgehen. Trotz erwiesener Vorteile werden weniger als die Hälfte der Säuglinge und Kleinkinder gemäss den Empfehlungen der WHO gestillt.
Die Autoren der Publikationen verlangen ein härteres Durchgreifen gegen die Marketingpraktiken von Firmen.
Mit Art. 41 der Lebensmittel- und Gebrauchsgegenständeverordnung, «Werbebeschränkungen für Säuglingsanfangsnahrungen», ist diese Forderung in der Schweiz nur teilweise erfüllt. Durch die nahezu gleiche Packungsgestaltung bewirkt Werbung für eine Folgenahrung auch unmittelbar eine Bewerbung der entsprechenden Säuglingsanfangsnahrung. Faktisch wird somit das Werbeverbot der Säuglingsanfangsnahrung umgangen.
In der Stellungnahme des Bundesrates (1.12.2017) zur Motion 17.3661 steht: «Die Umsetzung der vorgenannten Vorgaben ist aktuell in der Schweiz jedoch noch nicht optimal. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen wird daher die Hersteller für eine striktere Beachtung dieser Vorgaben sensibilisieren und die Kantone zu einem konsequenteren Vollzug auffordern. Erst wenn dieses Vorgehen die Situation nicht verbessert, würde eine Werbebeschränkung für Folgenahrung ins Auge gefasst werden.»
Ebenso hat Bundesrat Berset am 26.9.2019 im Parlament gesagt: «D’abord, Madame Feri, vous avez raison, il y a un problème aujourd’hui – "unbestritten". Il faut donc agir […] La législation est claire, c’est son application qui laisse à désirer […] Et si cela ne suffit encore pas, on devra peut-être envisager de toucher aussi à l’ordonnance.»
In den letzten fünf Jahren hat sich an der Situation sehr wenig verändert.»

Der Bundesrates empfiehlt in seiner Stellungnahme vom 29.11.2023, die Motion abzulehnen.

Empfehlungen «Ernährung des gesunden Neugeborenen»

Die überarbeiteten Empfehlungen wurden in der Fachzeitschrift von pädiatrie schweiz publiziert.
Was ist neu im Vergleich zu den vorherigen Empfehlungen?

Die Empfehlungen sind auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar.

Stillinformationen in vielen Sprachen

Haben Sie gewusst, dass es …

Bitte helfen Sie mit, dass alle Eltern die Informationen in ihrer Sprache erhalten.

Update für mamamap

Das technische Update für mamamap ist geschafft. Herzlichen Dank an alle, die uns dabei unterstützt haben. Jetzt gilt es noch, die Prüfung durch Apple und Google Play abzuwarten, dann sollte die neue Version verfügbar sein.

Auch der laufende Betrieb muss finanziert sein. Gefällt Ihnen die App? Hier können Sie spenden.

Stillen und Arbeit – Fragen an die Juristin

Unsere FAQs zu rechtlichen Fragen geben Auskunft. Ihre Frage ist nicht dabei? Senden Sie ein E-Mail an contact@stillfoerderung.ch. Eine Juristin unterstützt uns bei der Beantwortung. Sie hilft auch weiter bei Fragen, wohin man sich wenden kann, wenn keine Einigung mit dem Arbeitgeber erzielt werden kann.

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Aktuelles

Einfluss von Muttermilch auf die Herzentwicklung

Eine Studie zeigt den Einfluss von Muttermilch auf die Herzentwicklung. Zur Studie

Alliance Enfance

Info-feed Frühe Kindheit

Der Bundesrat spricht sich gegen die Kita-Initiative aus

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 29. September 2023 beschlossen, dem Parlament die Volksinitiative «Für eine gute und bezahlbare familienergänzende Kinderbetreuung für alle (Kita-Initiative)» zur Ablehnung zu empfehlen. Mehr

Newsletter des Europäischen Instituts für Stillen und Laktation


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